Dienstag, 13. Dezember 2011

4. Westpommern-Meisterschaft in Kolobrzeg


Am 10. und 11. Dezember fand im Ostseebad Kołobrzeg (dt.: Kolberg) in Polen die Vierte offene Meisterschaft der Wojewodschaft Westpommern im sportlichen Schießen mit Druckluftwaffen statt. Veranstalter war der Schützenklub Kolobrzeg zusammen mit der Stadtverwaltung und dem Westpommerschen Schießsportverband (ZZSS). Die Meisterschaft hat sich mittlerweile einen festen Platz im Kalender vieler polnischer Schützen erobert und hat eine überregionale Bedeutung.



Geschossen wurde nach dem internationalen Programm der ISSF, also 40 Schuß für Frauen und 60 Schuß für Männer; Schüler und Jugendliche entsprechend weniger. Der Wettkampf fand auf zwei Schießstätten statt, die sich beide auf dem Gelände des kommunalen Sportkomplexes Milenium befinden. Die 30-Schuß-Programme für Schüler und Jugendliche wurden zumeist auf dem sechs Bahnen umfassenden Schießstand des Schützenklubs ausgetragen, während die Junioren und Erwachsenen in einer Sporthalle antraten, in der 15 Bahnen mit Scheibenzuganlagen aufgebaut worden waren. Technische Ausstattung, Organisation und Durchführung des Wettkampfes sowie die Betreuung der Teilnehmer waren hervorragend.



Auch acht Starter aus Deutschland haben am Wettkampf teilgenommen, die meisten davon aus Brandenburg und Berlin. Ein Schütze aus Dessau-Roßlau, H. Lucas (Polizeisportverein 90), unterhält seit zwei Jahren Kontakte zum Schützenklub Kolobrzeg, die am vergangenen Wochenende in seiner zweiten Wettkampfteilnahme im Ausland mündeten. Mit der Luftpistole konnte der PSV-Schütze 513 Ringe erreichen, dies entspricht dem elften Platz von 31 Startern in seiner Wertungsklasse.



Überhaupt zeigten sich die wenigen deutschen Schützen sehr leistungsstark. Dem Prenzlauer A. Schmidt gelang es sogar, im abschließenden LP-Superfinale (bei dem die 15 besten Schützen aller Klassen gemeinsam antraten und nach dem Elimininationsprinzip schossen) zu siegen und während des letzten spannenden Zweikampfes - der vom Publikum mit Klatschen und Pfiffen begleitet wurde - die Weltklasseschützin B. Pankowska aus Koszalin auf Rang 2 zu verweisen.



Insgesamt nahmen 116 Schützen an der Meisterschaft teil. Die Atmosphäre wurde als großartig empfunden. Die Gastgeber umsorgten besonders die ausländischen Starter mit viel Aufmerksamkeit. Nicht nur, daß der Bürgermeister, welcher die Siegerehrung durchführte, sie zuvor per Handschlag begrüßte, auch das Regionalfernsehen aus Szczecin (dt.: Stettin) interessierte sich für sie. So wurde H. Lucas von den TV-Journalisten interviewt (siehe hier ab 06:15 min, das Video beginnt erst nach der Werbung).



Beeindruckend war ferner die - für deutsche Verhältnisse - große Zahl von jugendlichen Schützen, während es in den Dessau-Roßlauer Schießsportvereinen praktisch kaum Schüler, Jugendliche und Junioren gibt. Grundlage dafür ist die gezielte Nachwuchsarbeit unserer polnischen Sportfreunde, die sich bereits in den Schulen vorstellen, Schulmannschaften aufstellen und Wettkämpfe zwischen den Lehranstalten organisieren. Doch dieser Weg ist uns Deutschen derzeit wohl überall verschlossen.



Das Protokoll mit den Ergebnissen der Meisterschaften ist hier zu finden. Bilder hat u.a. der Schützenklub Kolobrzeg eingestellt: siehe hier. Weitere Berichte finden sich in Zeitungen aus Koszalin und Kolobrzeg.

Fotos: H.L., www.kskolobrzeg.za.pl.















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