Sportschießen in Dessau-Roßlau: Volles Haus beim Wintercup des PSV

Der traditionelle Wintercup der Schützenabteilung des Dessauer Polizeisportvereins 90 hat in diesem Jahr alle Erwartungen der Veranstalter übertroffen. Am 25. und 26. Februar haben sich Sportler aus 17 Schützenvereinen auf dem Schießstand in Waldersee in den olympischen Disziplinen Luftgewehr und Luftpistole sowie in den Auflagedisziplinen gemessen. Insgesamt waren 96 Starts zu verzeichnen – soviel, wie schon lange nicht mehr. Damit war dieser Wintercup der (bis dato) zweitgrößte Wettkampf während der Druckluftwaffen-Saison 2011/2012 in Sachsen-Anhalt. Nur bei der Landesmeisterschaft sind mehr Schützen an die Feuerlinie getreten.

Der Kern des Wintercups war die Pokalwertung für die besten Mannschaftsergebnisse in der jeweiligen Disziplin (maximal vier Starter, offene Klasse). Zusätzlich gab es Medaillen und Urkunden für die besten Einzelschützen in den einzelnen Wertungsklassen (siehe Protokoll). Die in Summe zwölf Pokale wurden von den Teams der folgenden Vereine errungen:

Luftgewehr, 40 Schuß
1. Polizeisportverein Leipzig – 1443 Ringe
2. PSV 90 Dessau – 1437 Ringe
3. Giebichensteiner Schützengilde Halle/S. – 989 Ringe

Luftpistole, 40 Schuß
1. Klub Strzelecki Kołobrzeg – 1402 Ringe
2. Schützenverein Diana Bitterfeld – 1379 Ringe
3. Heideschützenverein Söllichau – 1336 Ringe

Luftgewehr Auflage, 30 Schuß
1. Schützengilde Dessau – 1073 Ringe
2. Schützenverein Wörlitz – 1033 Ringe
3. Vockeroder Schützengesellschaft II – 984 Ringe

Luftpistole Auflage, 30 Schuß
1. SV Diana Bitterfeld – 1107 Ringe
2. PSV 90 Dessau – 784 Ringe
3. SGi Dessau – 768 Ringe

Die vollständige Ergebnisliste ist hier zu finden.

Besonders erfreulich war die Teilnahme von fünf Athleten aus dem Schützenklub Kolobrzeg (Polen). Nachdem ein Mitglied des PSV 90 dort bereits zwei Wettkämpfe geschossen hatte, erfolgte nun erstmals ein Gegenbesuch der polnischen Kollegen in Dessau-Roßlau. Die vierköpfige Pistolenmannschaft überzeugte durch sehr starke Leistungen, die nicht nur mit dem LP-Siegerpokal, sondern auch mit drei Einzelmedaillen belohnt wurden. Ferner konnte der einzige Gewehrschütze aus Kolberg mit 368 Ringen den ersten Platz in der Schützenklasse belegen und somit eine weitere Medaille von der Mulde mit an die Ostsee nehmen.

Mit dem Luftgewehr triumphierte die aus vier Damen bestehende Mannschaft des PSV Leipzig. Bei ihrem ersten Start in Waldersee konnten sie die Gastgeber vom PSV Dessau knapp auf Rang zwei verweisen. Einer der schönen Glaspokale und zwei Einzelmedaillen waren der Lohn. Mit Blick auf die demographische Entwicklung ist ferner bemerkenswert, daß auch zahlreiche Jugendliche - insbesondere aus Bitterfeld, Halle und Leipzig - am Wintercup teilgenommen haben.

Unter den Leistungen der Dessauer LG-Schützen ragten die von N. Heim (388 Ringe) und J. Preuß (364, beide PSV 90) heraus. Heim hat mit diesem hohen Ergebnis die Goldmedaille in der Damenklasse gewonnen und darüber hinaus erneut ihr Bundesliga-Niveau bestätigt. Und Preuß, der erst seit anderthalb Jahren dem Schießsport nachgeht, hat bewiesen, daß man durch intensives Training in kurzer Zeit Erfolg haben und eine Medaille gewinnen kann. Von den einheimischen „Luft-Pistoleros“ sind des weiteren besonders die Ergebnisse von D. Jaekel (SGi Naundorf / SV Diana Bitterfeld) mit 356 Ringen und M. Härtel (SGi Dessau) mit 354 zu erwähnen.

Nicht vergessen werden sollte an dieser Stelle, daß die Sportstätte, auf der der Wintercup ausgetragen wurde, im September 2011 einer heftigen Attacke von Bündnis 90/Die Grünen ausgesetzt war, die in dem seit den 1970er Jahren bestehenden und ohne Probleme betriebenen Schießstand vermeintliche „Gefahren“ für die Schüler der benachbarten Grundschule witterten. Wäre der grüne Vorstoß, der von keinerlei Sach- und Ortskenntnis getrübt war, erfolgreich gewesen, so stünde dieser traditionsreiche Wettkampf mit überregionaler Bedeutung ebenso wie der Trainingsbetrieb des PSV vor dem Aus.

Die gastgebenden Sportschützen vom PSV 90 danken ihren Gästen, die auch längere Anfahrten nicht gescheut haben, für das zahlreiche Erscheinen, das einen spannenden Wettkampf und z.T. hohe Ergebnisse zur Folge hatte, und freuen sich schon auf das nächste Jahr.